Placebo-Effekte konfrontieren uns an mehreren Fronten – als Kliniker, Forscher und Pädagogen – und fordern uns auf, unsere Praxis, Forschung und Lehre neu zu bewerten.
In einer kürzlich im International Journal of Osteopathic Medicine veröffentlichten, frei zugänglichen Übersichtsarbeit bieten Dr. David Hohenschurz-Schmidt und ich (Torsten Liem) einen klaren und zugänglichen Überblick über die wichtigsten Ideen und das aktuelle Verständnis von Placebo- und Nocebo-Effekten, insbesondere im Kontext der manuellen Therapie.
Lesen Sie das vollständige Papier hier: https://www.sciencedirect.com/…/pii/S1746068925000185
Wir beginnen mit einem klinischen Fall und stellen eine zentrale Frage: Warum war diese Behandlung für den Patienten wirksam? Eine plausible Erklärung sind Placebo-Effekte, bei denen es sich um reale, messbare Veränderungen handelt, die auf Erwartungen und Lernen beruhen.
Was erwartet Sie in dem Beitrag?
Definieren Sie Placebo-Effekte, zeichnen Sie einige ihrer historischen Wurzeln nach und entschlüsseln Sie die relevanten neurophysiologischen und psychologischen Mechanismen.
Erkunden Sie die Herausforderungen, die diese Effekte in klinischen Studien darstellen, insbesondere bei komplexen Interventionen wie der Osteopathie. Dieser Artikel wirft einen genaueren Blick auf Lösungen, die speziell für die manuelle Therapie gelten.
Aus klinischer Sicht argumentieren wir, dass es eine verpasste Chance ist, die Erwartungen und subjektiven Erfahrungen der Patienten zu übersehen. Stattdessen schlagen wir ethische, praktische Wege vor, um mit Placebo-Mechanismen umzugehen – und sich gleichzeitig vor Nocebo-Effekten zu schützen.
In der Lehre stellt die Placebo-Wissenschaft engstirnige biomechanische oder reduktionistische Modelle in Frage. Sie unterstreicht den Wert von psychologischer Kompetenz und Beziehungskompetenz in der Ausbildung im Gesundheitswesen.
Ein weiterer Artikel zum Thema Placebo in der Osteopathie von mir in Osteopathic Medicine, siehe hier: https://www.sciencedirect.com/…/pii/S1615907125000097
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Ich hoffe, dass dieser Artikel einen sinnvollen Beitrag zur Diskussion zwischen Praktikern, Ausbildern und Forschern in der manuellen Therapie leistet. Mein aufrichtiger Dank gilt Dr. David Hohenschurz-Schmidt für seine enorme Fachkenntnis auf diesem Gebiet und die wohlüberlegte Zusammenarbeit.